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Tag der Umweltinnovationen: Bremen zeigt, wie Kreislaufwirtschaft gelingt

Der Tag der Umweltinnovationen am 29. Oktober 2025 brachte Akteure aus Wissenschaft, Wirtschaft und Verwaltung im Forum am Domshof zusammen. Im Mittelpunkt stand die Vernetzung rund um das Thema Kreislaufwirtschaft. Dabei zeigte sich: Die Region verfügt über eine hohe wissenschaftliche Kompetenz entlang der gesamten Wertschöpfungskette – von Materialforschung über Prozessinnovation bis zu neuen Geschäftsmodellen.

In einem Impulsvortrag erläuterte Michael Bürger, Leiter der Abteilung Technischer Umweltschutz, Naturschutz & Grünflächen bei der Senatorin für Umwelt, Klima und Wissenschaft zunächst die Kreislaufwirtschaftsstrategie im Land Bremen.

In seinem Impulsvortrag stellte Michael Bürger die Kreislaufwirtschaftsstrategie im Land Bremen vor.
In seinem Impulsvortrag stellte Michael Bürger die Kreislaufwirtschaftsstrategie im Land Bremen vor.

In dem sich anschließenden Themenblock "Kreislaufwissenschaft – Institute stellen sich vor" wurde deutlich, wie breit gefächert die Expertise in der Region ist: Das Institut für Energie und Kreislaufwirtschaft an der Hochschule Bremen arbeitet an innovativen Konzepten der Abfall- und Ressourcenwirtschaft und beschäftigt sich u.a. mit der Frage, wie sich Stoffströme effizienter gestalten lassen. Das Technologie-Transfer-Zentrum (ttz) betreibt als gemeinnützige Forschungseinrichtung anwendungsbezogene Forschung und Entwicklung in den Bereichen Lebensmittel und Ressourceneffizienz. Zu den Kompetenzfeldern gehören Analytik, Sensorik, Lebensmitteltechnologie, Synfuels, Bioökonomie, Verfahrenstechnik und Wasserstoffanwendungen – in denen unter anderem die Zielstellung "Dekarbonisierung" verfolgt wird. Das Faserinstitut Bremen (FIBRE) forscht als An-Institut der Universität Bremen zu Fasern, Technischen Textilien und faserverstärkten Kunststoffen – mit der Mission einer nachhaltigen Nutzung von Fasern und Faser-Kunststoff-Verbunden durch maßgeschneiderte Materialien, Leichtbau und ressourceneffiziente Produktion. Das Fraunhofer IFAM hat seinen materialwissenschaftlichen Schwerpunkt bei metallischen und polymeren Werkstoffen sowie Fertigungstechnologien und entwickelt unter anderem Lösungen für die Geschäftsfelder Mobilität, Luftfahrt, Maritime Technologien, Energie, Medizintechnik und Life Sciences. Ergänzt wird das Spektrum durch das Matena innovate! Center, das sich zum Ziel gesetzt hat, Forschung schneller zur Anwendung bringen – für nachhaltige Technologien und eine ressourcenschonende Zukunft. Im An-Institut der Universität Bremen arbeiten Forschende aus den Materialwissenschaften mit Fachleuten aus dem Transfer- und Innovationsmanagement zusammen, um gemeinsam Patentierungen und Gründungen von Start-ups voranzubringen.

Neben den wissenschaftlichen Einblicken stellten mehrere Praxisbeispiele unter Beweis, dass die Transformation zur Kreislaufwirtschaft in Bremen bereits im Gange ist. Das Projekt "CompactedCooler" des BIBA in Kooperation mit der Friedrich Bähr GmbH & Co. KG sowie der K+S Kühl- und Spezialtransporte GmbH veranschaulichte, wie durch innovative Verpackungs- und Kühlkonzepte Ressourcen geschont werden können. Greenboats präsentierte nachhaltige Materialien und Bauweisen im Bootsbau, und das Kooperationsprojekt zwischen Suding & Soeken und dem Fraunhofer IFAM zeigte, wie Forschung und Handwerk gemeinsam neue Wege gehen können. Ergänzend informierte BAB – Die Förderbank über Fördermöglichkeiten, die den Weg von der Idee zur Umsetzung erleichtern.

Sie stellten ihre Projekte und Forschungstätigkeiten zur Kreislaufwirtschaft vor. V.l.n.r.: Christoph Piecha (Suding & Soeken GmbH), Thomas Bähr (Friedrich Bähr GmbH), Axel Drieling (Faserinstitut Bremen e.V.), Prof. Dr. Martin Wittmaier (Institut für Energie und Kreislaufwirtschaft an der Hochschule Bremen GmbH), Paul Riesen (GREENBOATS GmbH), Yvonne Kowalik (Fraunhofer IFAM), Prof. Dr. Gerhard Schories (ttz Bremerhaven), Dr. Jan Wedemeier (Matena innovate! Center) mit Martin Schulze von der Geschäftsstelle Umwelt Unternehmen.
Sie stellten ihre Projekte und Forschungstätigkeiten zur Kreislaufwirtschaft vor. V.l.n.r.: Christoph Piecha (Suding & Soeken GmbH), Thomas Bähr (Friedrich Bähr GmbH), Axel Drieling (Faserinstitut Bremen e.V.), Prof. Dr. Martin Wittmaier (Institut für Energie und Kreislaufwirtschaft an der Hochschule Bremen GmbH), Paul Riesen (GREENBOATS GmbH), Yvonne Kowalik (Fraunhofer IFAM), Prof. Dr. Gerhard Schories (ttz Bremerhaven), Dr. Jan Wedemeier (Matena innovate! Center) mit Martin Schulze von der Geschäftsstelle Umwelt Unternehmen.

Beim abschließenden "Markt der Möglichkeiten" nutzten zahlreiche Teilnehmende die Gelegenheit, in den direkten Austausch zu treten, Kontakte zu vertiefen und konkrete Anknüpfungspunkte für gemeinsame Projekte zu identifizieren. Dabei wurde deutlich, dass Bremen und Bremerhaven nicht nur über vielfältiges Know-how verfügen, sondern auch über eine starke Kultur der Kooperation und des offenen Austauschs.

Organisiert wurde der Tag von der Geschäftsstelle Umwelt Unternehmen in Kooperation mit der Handelskammer Bremen – IHK für Bremen und Bremerhaven, der Handwerkskammer Bremen, der BAB – Die Förderbank für Bremen und Bremerhaven, der Klimaschutzagentur energiekonsens, der WFB Wirtschaftsförderung Bremen und der BIS Bremerhaven.