Drei Kräfte für den Wandel: Wie Klimaschutz, Klimaanpassung und Kreislaufwirtschaft zusammenwirken. Mit dieser Leitfrage eröffnete Björn Fecker, Vertreter der Senatorin für Umwelt, Klima und Wissenschaft das Treffen der "Partnerschaft Umwelt Unternehmen" am 14. Oktober in der Bremischen Bürgerschaft.
In seinem Grußwort hob er die Vielseitigkeit und Stärke des Netzwerks hervor: "Die Partnerschaft Umwelt Unternehmen zeigt, dass engagierte Betriebe den Weg in eine klima- und umweltfreundliche Zukunft gehen wollen. Diese Unternehmen haben erkannt, dass sich Nachhaltigkeit für sie auch wirtschaftlich rechnet. Besonders freue ich mich, dass wir heute drei neue Mitglieder aufnehmen. Mit der AES Aircraft Elektro/ Elektronik System GmbH, der Stadt.Energie.Speicher GmbH und der Städtischen Wohnungsgesellschaft Bremerhaven mbH gewinnt die Umweltpartnerschaft weitere Impulsgeber aus ganz unterschiedlichen Branchen. Diese Diversität bei Partnerschaft Umwelt Unternehmen ist ein großer Vorteil, der dabei hilft, unseren Wirtschaftsstandort zukunftsfähig weiterzuentwickeln", so Fecker.
In seinem Vortrag "Überrollt der Omnibus die Nachhaltigkeit? Der Green Deal der EU und Deutschlands Schlingerkurs" legte Prof. Dr. Bernd Siebenhüner von der Universität Oldenburg den Fokus auf die Herausforderungen für kleine und mittelständische Unternehmen im Umgang mit sich schnell ändernden Gesetzeslagen und Vorgaben zur Nachhaltigkeitsberichtspflicht. Anschließend stellte Katja Stolz aus dem Umweltressort das Förderprogramm "Schwammstadt" vor, über das Unternehmen wie auch Privatpersonen finanzielle Unterstützung bei der Begrünung von Dächern und Fassaden, der Speicherung und Nutzung von Regenwasser sowie der Entsiegelung von Flächen erhalten können.
Zu den Höhenpunkten der Veranstaltung gehörte die Auszeichnung der Dietz Kältetechnik GmbH / Pelzl Beratung & Umsetzung, der im-jaich Lloyd Marina / Boardinghouse Bremerhaven und der bregau GmbH & Co. KG als "Ort der biologischen Vielfalt". Die Unternehmen zeigen mit der naturnahen Gestaltung ihrer Firmengelände, wie sich unternehmerische Verantwortung und Naturschutz wirkungsvoll in Einklang bringen lassen.
Auch die HANSA-FLEX AG wurde ausgezeichnet: als "Klimaschutzbetrieb CO2 minus 20". Das Unternehmen hat seine CO2-Emissionen in den vergangenen fünf Jahren durch vielseitige Maßnahmen – von der Fassadendämmung über Abwärmenutzung bis zur Installation einer PV-Anlage – erfolgreich um 20 % gesenkt.
In mehreren kurzen Pitches präsentierten Initiativen wie "Aktion Gutes Klima" oder "Unternehmen für Bremen e.V." ihre nachhaltigen Ansätze, bevor die Teilnehmenden des Partnertreffens beim anschließenden Get-together die Gelegenheit nutzten, sich zu vernetzen und in den persönlichen Dialog zu gehen.
Die AES Aircraft Elektro/Elektronik System GmbH fertigt LED-Beleuchtung, Stromversorgungen sowie Kommunikations- und Informationssysteme für Flugzeugkabinen. Um zum Klimaschutz beizutragen, hat das Unternehmen eine 1.200 m² große PV-Anlage auf dem Dach des Firmensitzes installiert, die zwei Drittel des Stromverbrauchs abdeckt und darüber hinaus den komplett hybrid- bzw. elektrisch angetriebenen Fuhrpark mit regenerativer Energie versorgt. Das Unternehmen wurde im Mai 2025 als "Klimaschutzbetrieb CO2 minus 20" ausgezeichnet. Um auch künftig Verbesserungen im Bereich des Umweltschutzes zu fördern, wurde ein Umweltmanagementsystem nach ISO 14001 integriert, welches 2025 erstmalig zertifiziert wird.
Die Stadt.Energie.Speicher GmbH plant, realisiert und betreibt zukunftsweisende Quartierslösungen zur Wärme- und Kälteversorgung. Im Fokus stehen stromgeführte Großwärmepumpen, Wärmespeicher und intelligentes Demand-Side-Management, mit denen erneuerbare Energien effizient in den Wärmesektor eingebunden werden. Mit seinem wegweisenden Projekt auf der Bremer Überseeinsel gehörte das Unternehmen zu den Finalist:innen des Bremer Umweltpreises 2025.
Als kommunales Wohnungsunternehmen sorgt die Stäwog mbH in Bremerhaven für bezahlbares Wohnen und verfolgt zugleich eine ambitionierte Umweltstrategie mit dem Ziel der Klimaneutralität bis 2038. Energetische Sanierungen, der Ausbau erneuerbarer Energien und ressourcenschonendes Bauen gehören dabei ebenso zum Maßnahmenportfolio wie eine nachhaltige Beschaffung. Mit einem nahezu vollständig elektrischen Fuhrpark und Angeboten wie dem Jobticket bindet die Stäwog dabei ihre Mitarbeitenden aktiv mit ein.