Jedes Jahr trifft sich die „Partnerschaft Umwelt Unternehmen“ und bringt unterschiedlichste Unternehmen zusammen, die der Umwelt- und Naturschutz verbindet. Rund 100 Gäste erfuhren mehr über klimaneutrales Fliegen, Möglichkeiten des 3D-Drucks und den Bremer Biodiversitätsindex. Gleichzeitig lernten sie die fünf neuen Mitglieder der Umweltpartnerschaft und einen frisch ausgezeichneten Klimaschutzbetrieb kennen. Mit insgesamt 250 engagierten Unternehmen ist das Netzwerk so groß wie nie zuvor.
Dazu Jan Fries, Staatsrat bei der Senatorin für Umwelt, Klima und Wissenschaft: „Das Programm und alle hier anwesenden Unternehmerinnen und Unternehmer zeigen, was das Netzwerk der ‚Partnerschaft Umwelt Unternehmen‘ ausmacht: Es bietet eine Plattform für den Erfahrungsaustausch zu breit gefächerten Nachhaltigkeitsthemen und macht die vielfältigen Handlungsbereiche im betrieblichen Umwelt- und Klimaschutz sichtbar. Ich freue mich sehr, mit den neuen Mitgliedern weitere Mitstreiter im wachsenden Verbund begrüßen zu dürfen. Sie bringen spannende ‚Best Practice‘ aus ganz unterschiedlichen Branchen ein“, so Jan Fries, Staatsrat bei der Senatorin für Umwelt, Klima und Wissenschaft. Er überreichte der dbh Logistics IT AG, der HB Hausverwaltung & Gebäudemanagement, der Karl Zeuschner GmbH, der leckerbiss GmbH und der SAR SchröderArchitekten Partnerschaft mbB die Beitrittsurkunden sowie der AES Aircraft Elektro/ Elektronik System GmbH das Nachhaltigkeitssiegel „Klimaschutzbetrieb CO2 minus 20“. Ein Titel, den Firmen im Land Bremen erhalten, wenn sie ihren Ausstoß an CO2-Emissionen in den letzten fünf Jahren um 20 Prozent senken konnten.
Führungen, Vorträge & Umwelt-Pitches
Gestartet war der Jahresempfang mit Besichtigungen der Labore im ECOMAT. Dessen Vorstandsvorsitzender Dr. Hubertus Lohner stellte die Arbeit im Zentrum vor, unter deren Dach Unternehmen sowie Institute forschen und entwickeln. Kurze Impulsvorträge gaben Einblick in 3D-Druck Anwendungen und die Lebenszyklusanalyse in der Luft- und Raumfahrt. Bis zum Schluss blieb die Veranstaltung erkenntnisreich. Martin Schulze von der Geschäftsstelle Umwelt Unternehmen berichtete nicht nur über Aktuelles aus dem Netzwerk, sondern moderierte auch mehrere Umwelt-Pitches. An diesem Format der Kurzpräsentation beteiligten sich neben Projekten aus dem ECOMAT auch Mitglieder des Vereins Ausspann mit Tiny Forest. Dabei handelt es sich um eine Initiative, die sich für die Anpflanzung kleiner Wälder in Bremen einsetzt. Stadtbegrünung ist ein Thema, das auch für Unternehmen von Interesse ist. „Welche Maßnahmen möglich und sinnvoll sind, um die biologische Vielfalt auf dem eigenen Firmengelände zu steigern, können Betriebe über den Biodiversitätsindex prüfen lassen“, erläutert Siecke Martin vom BUND Bremen. Das Instrument, das vom BUND Bremen in Kooperation mit der Geschäftsstelle Umwelt Unternehmen entwickelt und in einem Modellvorhaben erfolgreich erprobt wurde, bietet eine umfassende Potenzialanalyse mit individueller Beratung und Handlungsempfehlung.
Die dbh Logistics IT AG ist ein Anbieter von Software und Beratung rund um Zoll, Außenhandel, Transportmanagement und Hafenwirtschaft. Das Unternehmen optimiert Logistikprozesse und setzt dabei auf Digitalisierung sowie Umweltschutz. So wurde eine Klimastrategie 2027 entwickelt, deren Hauptfokus darauf liegt, mit Green IT und weiteren Maßnahmen den Ausstoß von Emissionen zu reduzieren. Derzeit wird ein Energiemanagementsystem nach ISO 50001 eingeführt. Bereits installiert wurde eine energieeffizientere Klimaanlage für das eigene Rechenzentrum, um dessen Energieverbrauch zu senken.
Das Team der HB Hausverwaltung & Gebäudemanagement um Inhaber Hendrik Bloemacher verwaltet Eigentums- und Mietwohnungen sowie Gewerbeflächen. Sämtliche Abläufe laufen papierlos über eine Cloud. Dadurch und durch das Angebot hybrider Eigentümerversammlungen konnte das Unternehmen den Verbrauch an Materialien um bis zu 73 Prozent reduzieren und seinen CO2-Fußabdruck verkleinern. Für Hausmeisterdienste, Reinigungsservices und Gartenpflege, die das Unternehmen ebenfalls bietet, sind die Beschäftigten überwiegend mit E-Cargo Bikes unterwegs.
Die Karl Zeuschner GmbH & Co. KG ist seit ihrer Gründung im Jahr 1936 mit Reinigungsarbeiten am Bremer Rathaus betraut. Heute erhält die Firma überwiegend Reinigungsaufträge von Behörden sowie der Bundeswehr und sorgt für Küchenhygiene in Hotels oder Restaurants. 80 Prozent der eingesetzten Reinigungsmittel werden von einem Anbieter bezogen, der umweltfreundliche Produkte führt, Kanister sowie Flaschen zurücknimmt und wiederverwertet. Zur Herstellung von Küchenhygiene wird mit chemiefreiem Trockendampf gearbeitet. Um Qualität und Umweltverträglichkeit der Reinigungsleistungen sicherzustellen, ist der Betrieb nach DIN ISO 9001 und DIN ISO 14001 zertifiziert.
Bereits 1982 startete Stefan Baeßler mit nachhaltiger Landwirtschaft und hatte eine Vision: morgens geerntet, mittags auf dem Tisch. Mittlerweile liefert sein EU-Bio-zertifiziertes Unternehmen, die leckerbiss GmbH, als Erzeuger und Caterer täglich circa 7.000 frisch gekochte Mahlzeiten aus. Obst und Gemüse werden ökologisch-biologisch angebaut, Tiere artgerecht gehalten, Rohstoffe zur Abfallreduzierung in Großgebinden bezogen und Lebensmittel ressourcenschonend verarbeitet sowie umweltfreundlich in Mehrwegmaterial verpackt.
Bei der SchröderArchitekten Partnerschaft mbB produziert eine PV-Anlage auf dem Dach Solarstrom. In den Büroräumen wurde auf LED-Beleuchtung umgestellt. Die Mitarbeitenden setzen bewusst auf Rad-Verkehr. Um weiter entfernte Baustellen zu erreichen, steht ein Elektro-Auto zur Verfügung.
Um den Klimaschutz aktiv voranzutreiben, hat sich die AES Aircraft Elektro/ Elektronik System GmbH für den Kauf einer Photovoltaikanlage entschieden. Die Investition zahlt sich aus, denn durch die Erzeugung von Solarstrom konnte das Unternehmen seinen CO₂-Ausstoß um mehr als 20 Prozent reduzieren und gleichzeitig die Energiekosten senken. „Als innovativer Akteur der Luftfahrtindustrie streben wir danach, umweltfreundlicheres Fliegen zu ermöglichen. Nachhaltiges Wirtschaften und das Einnehmen einer Vorbildfunktion sind für uns von zentraler Bedeutung“, erklärt Ann-Kristin Ciminski, die Umweltmanagerin bei AES.
