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  • 2021-02-17 Umweltinnovationen in den Blick nehmen

Umweltinnovationen in den Blick nehmen

Welche Fördermöglichkeiten es dafür im Land Bremen gibt und wie diese in der Praxis genutzt werden – das erfuhren 20 Teilnehmende im Rahmen eines Online-Meetings der Geschäftsstelle Umwelt Unternehmen Ende Januar.

Guido Ketschau von der BIS stellte auf der Veranstaltung das Programm des Umweltressorts zur Förderung anwendungsnaher Umwelttechniken (PFAU) vor. Im Auftrag der Senatorin für Klimaschutz, Umwelt, Mobilität, Stadtentwicklung und Wohnungsbau unterstützen die Bremerhavener Gesellschaft für Investitionsförderung und Stadtentwicklung mbH und die Wirtschaftsförderung Bremen (WFB) kleine und mittelständische Unternehmen in den verschiedensten Bereichen der Forschung und Entwicklung – etwa bei der Umsetzung von Durchführbarkeitsstudien oder bei der Gewinnung und Beschäftigung hochqualifizierten Personals. Ein weiteres Modul aus PFAU bezuschusst Innovationsberatungsdienste und innovationsunterstützende Dienstleistungen – kurz IDL. Was genau dahinter steckt? Im Zuge von IDL werden Beratung, Unterstützung und Schulung zur Vorbereitung und Durchführung von Produkt- und Prozessinnovationen mit bis zu 20.000 Euro gefördert. Dabei kann es sich um die Bereitstellung von Büroflächen, Datenbanken und Laboratorien handeln, aber auch um Begleitung bei der Patent- und Lizenzvergabe, um Marktforschung, das Implementieren von Qualitätsmanagementsystemen oder das Erstellen von Werbemitteln. In jedem Fall gilt: Förderfähig sind nur die Kosten für Aufträge an Dritte. Im vergangenen Jahr hat ein Unternehmen aus Bremerhaven die Möglichkeit genutzt – die Meereskost GmbH. Geschäftsführer Thomas Beyer gab auf dem Web-Meeting Einblick in das über PFAU unterstützte Innovationsprojekt seines Fischgroßhandels. Dort wurde die Umstellung auf eine Verpackungspappe als Alternative zur bislang verwendeten Plastikvariante vorbereitet. "Im Fleischbereich ist sie bereits erprobt, im Fischhandel allerdings nicht verbreitet. Das wollen wir ändern und damit den Kunststoffanteil der Verpackung unserer Fischfilets um 80 Prozent senken." Innerhalb eines Jahres wurde ein Konzept für die neue Pappschale entwickelt. Dafür erhielt das Unternehmen einen Zuschuss von insgesamt 17.500 Euro.

Drei Fragen an Meereskost

Geschäftsführer der Meereskost GmbH ist Thomas Beyer
Geschäftsführer der Meereskost GmbH Thomas Beyer

Herr Beyer, wie sind Sie auf das PFAU-Förderprogramm aufmerksam geworden?
Über die BIS, mit der wir seit vielen Jahren in Kontakt stehen und vertrauensvoll zusammenarbeiten. Schnell war klar, dass PFAU uns hilft, mit externen Dienstleistern das umzusetzen, was wir intern nicht leisten können – eine umweltfreundlichere Verpackung unseren Produkten sowie Prozessen anzupassen und ihre Markteinführung in Angriff zu nehmen.

Was wurde konkret gefördert – und wie ist der Projektstand heute?
Die Gelder haben wir für das Marketing und die Entwicklung eines Designs zur neuen Pappschale erhalten. Beides wurde von der Bremerhavener Agentur Protagonist umgesetzt. Das Ergebnis: Das Produkt ist fertig gestaltet und wird dem Handel nun präsentiert – was wegen Corona leider zeitverzögert stattfinden muss. Wenn wir erste Rückmeldungen zu den gewünschten Verpackungsgrößen haben und Bestellungen eingehen, rüsten wir unsere Verpackungsmaschine mit einem Werkzeug auf die Verarbeitung umweltfreundlicher Pappe um. Wir stehen quasi in den Startlöchern dafür…

Wie bewerten Sie rückblickend die Förderung?
Durchweg positiv. Von der Antragsstellung über die Einreichung von Unterlagen bis hin zur Bewilligung und Auszahlung des Zuschusses verlief alles schnell, unkompliziert und unbürokratisch. Wir wurden in jeder Phase des Projektes von Experten der Wirtschaftsförderung begleitet. Die kurzen Wege in Bremen sowie die große Anzahl an Förderprogrammen hierzulande sind meines Erachtens bundesweit einmalig!

Förderung für IDL Beratungs- und Dienstleistungen hier beantragen:

Kontakt und Infos für die Stadt Bremen bei der BAB – Die Förderbank unter Innovation + Digitalisierung
Für Bremerhaven bei der BIS Bremerhavener Gesellschaft für Investitionsförderung und Stadtentwicklung mbH